Zum Vorlesen, selbst lesen, als Gutenachtgeschichte
Bärli in Not
Bärli war ein kleiner Hundewelpe mit braun-weißem Fell. Seinen Namen hatte der Aussie seinem putzigen, pelzigen Aussehen, das an einen kleinen Teddybären erinnerte, zu verdanken. Neugierig tapste er auf dem kleinen Bauernhof umher, wo er und seine Familie wohnten. Zu seiner vierbeinigen Familie zählten seine Hundemama und seine kleine Schwester, Sternchen. Sein zweibeiniges Rudel bestand aus insgesamt vier Menschen: zwei Erwachsenen, die sich ebenfalls als seine Mama und Papa bezeichneten, was Bärli schnell akzeptiert hatte, sowie seinen beiden Kumpeln. Dies waren die Söhne von Mama und Papa, mit denen Bärli des Öfteren spielte.
Heute hatte Bärli zum ersten Mal quasi alleine Ausgang. Denn der Vierbeiner durfte auf dem Bauernhof „alleine“ umher streunen, wobei er nicht bemerkte, dass ihn seine Hundemama aus der Ferne immer im Blick hatte. Bärli sollte langsam an seine spätere Aufgabe, das gemeinsame Hüten der Schafe und Gänse, die auf dem Hof lebten, herangeführt werden. Zuerst musste sich der Kleine mit allem vertraut machen: Wer hier so lebte, wie alles roch, welche Aufgaben wer hatte und und und.
Gerade hatte Bärli die vielen Heuballen in der Scheune entdeckt, von denen es sich herrlich von einem zum anderen springen ließ. Die Heuballen standen nicht allzu weit auseinander, sodass er sie mit seinen kleinen Beinchen springend prima erreichen konnte. Da bekam er einen neuen Duft in die Nase, den er noch nicht kannte. Bärli wollte unbedingt erkunden, was es mit dem Duft auf sich hatte. So hielt er sein bäriges Köpfchen in die Höhe und schnupperte. Flink sprang er von seinem Heuballen wieder herunter und tappste dem Geruch nach.
Schließlich kam er auf einer Wiese mit vielen pelzigen Vierbeinern an, die recht komische Geräusche von sich gaben: „Määääh, määäääh“. „Vielleicht haben die Lust, mit mir zu spielen“, dachte sich Bärli. So sprang er vor dem ersten seltsamen Wesen, das er traf, auf und ab und bellte auffordernd. Das Schaf verstand sein Gebaren wohl nicht und wollte sich davonmachen. „Super, hat geklappt“, freute sich Bärli. „Es will mit mir Fangen spielen.“ Bärli rannte dem Schaf hinterher. Da es nicht stehenbleiben wollte, knappte er es zart in seine Fesseln. Das Schaf änderte daraufhin seine Richtung.
„Ui, da ist ja noch einer zum Spielen“, sagte Bärli zu sich, ließ von seiner ersten Entdeckung ab und rannte bellend auf einen Schafbock zu. Der Schafbock hatte den kleinen Vierbeiner noch nie zuvor in seinem Gehege gesehen. Er meinte, er habe hier in der Herde das Sagen und verstand es als einen Angriff, als Bärli auf ihn zu gerannt kam. Wütend senkte der Schafbock seine Hörner und rannte ebenfalls auf Bärli zu. Der kleinen Fellnase wurde es irgendwie mulmig zumute, als sie den riesigen Schatten auf sich zugerast kommen sah. Im letzten Moment drehte Bärli daher ab, lief flink davon und änderte dabei ständig Haken schlagend die Richtung.
Da hörte er von Ferne schon seine Hundemama bellen. Er stoppte und blickte sich um. Seine Mama, eine stolze, ausgewachsene Australian Shepherd Dame mit derselben braun-weißen Fellfarbe wie Bärli, bellte den Schafbock energisch an. Sie trieb ihn in die andere Richtung, von ihrem kleinen Sprössling weg. Selbstbewusst machte die Hundedame deutlich, wer tatsächlich von den Vierbeinern das Sagen in der Herde hatte. Erleichtert lief Bärli zu ihr und ließ sich sanft über den Kopf schlecken. „Komm, du kleiner Ausreißer. Wir gehen zurück auf den Hof. Für heute hast du genug erkundet.“
Wenn du wissen willst, was Bärli als Nächstes erlebt, dann schau einfach mal wieder im Blog vorbei. Hier findest du weitere Hundegeschichten für Kinder zum Vorlesen, selbst lesen - ideal als Gutenachtgeschichte.
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Titelbild: jametlene-reskp-hGKXqee3Zxw-unsplash