Traumhaftes Wetter. Endlich darf die Fellnase über grüne Wiesen flitzen und Spaß haben. Wären da nicht die bei Hundebesitzern gefürchteten Grannen. Grannen? Was ist das eigentlich und warum sind Grannen für Hunde so gefährlich?
Aussie Murph erzählt aus seinem Australian Shepherd Tagebuch.
Grannen: Was ist das genau?
Grannen ragen als borstige Fäden an den Ähren von einigen Getreidearten und Gräsern hinauf. Sie umschließen schützend die Samen der Pflanzen, wie zum Beispiel das Getreidekorn. Man findet die Grannen dementsprechend auf Getreidefeldern und Wiesen, wenn die Pflanzen hochgewachsen sind und in ihrer Blüte stehen. Dies variiert je nach Pflanze und Standort. In unseren Gegenden können dies die Monate Mai bis September sein.
Warum sind Grannen für Hunde gefährlich?
Grannen sind sehr spitz und mit kleinen Widerhaken versehen. Streifen wir Fellnasen durch Getreidefelder oder hohe Wiesen, können die Grannen leicht in unserem Fell, in den Ohren, Nasen, Pfoten oder sogar im Auge hängenbleiben. Es ist sehr schmerzhaft, wenn sich die kleinen pieksigen Dinger in die Haut bohren. Ganz besonders schlimm ist es, wenn sich die Grannen beim Hund im Auge, Ohr oder in der Nase verfangen. Werden sie nicht umgehend entfernt, können sie sich immer tiefer hineinbohren und schlimme Entzündungen, wenn nicht sogar eitrige Abszesse, hervorrufen. Über die Atemwege können Grannen sogar in die Lunge des Hundes gelangen und schlimmstenfalls zum Tode führen.
Wie vorbeugen gegen Grannen beim Hund?
Obwohl wir Hunde Wiesen und Felder über alles lieben, sollten diese zu Hochzeiten der Grannen gemieden werden. Natürlich findet man auch am Wegesrand hohe Gräser und ein Schnüffeln hier und da sollte schon noch erlaubt sein. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es wahrscheinlich nicht, es sei denn, ihr zieht Hundeschuhe und einen Kopfschutz an (den es tatsächlich zu kaufen gibt!). Zumindest sollte eure Familie beim Gassigehen etwas sensibler sein und nach Grannen Ausschau halten. Nach dem Gassi müsst ihr euch dann immer schön artig bürsten und nach Grannen absuchen lassen. Sofern sie sich nur im Fell befinden, können sie leicht ausgekämmt werden.
Was tun bei Grannen beim Hund?
Wenn euer Besitzer oder eure Besitzerin eine Granne bemerkt, sollte diese umgehend entfernt werden. Bestenfalls sitzt die Granne noch im Fell fest. Hat sie schon in die Haut gestochen, kann man sie in der Regel mit einer Pinzette entfernen. Wenn sich die Einstichstelle bereits entzündet oder verkapselt hat, dann bleibt euch nur der unmittelbare Gang zum Tierarzt. Dies gilt auch für den Fall, dass sich Grannen im Ohr oder in der Nase festgesetzt haben.
Wie bemerkt man Grannen beim Hund?
Wenn wir Hunde einen Fremdkörper oder Schmerz, der uns piesackt, loswerden wollen, dann schütteln, kratzen oder lecken wir die betroffene Stelle. So kann vermehrtes Kopfschütteln oder Kratzen am Ohr ein Indiz für Ohrenweh sein. Ein ständiges Lecken der Pfote kann ein Hinweis auf einen Fremdkörper zwischen den Ballen sein. Ist eine Granne in die Nasenöffnung gelangt, dann versuchen wir sie durch häufiges Niesen loszuwerden.
Wann Tierarztbehandlung bei Grannen?
Ich habe mir in meinem zehnjährigen Hundeleben erst einmal eine Granne eingefangen. Das mag wohl daran liegen, dass ich nach jedem Spaziergang immer ausgiebig gebürstet und abgesucht werde. Natürlich lasse ich dies geduldig über mich ergehen, weil danach immer ein Leckerchen oder ein Stückchen fettreduzierter Käse auf mich wartet. Aber einmal ist es doch passiert, dass sich eine spitze Granne in mein Fell geschmuggelt und verselbstständigt hat. Irgendwann merkte meine Mama dann unter meinem Fell eine festsitzende, kleine Beule auf meiner Haut. Es war auf den ersten Blick keine Granne zu erkennen, da sich der Fremdkörper schon verkapselt und entzündet hatte.
Tierarztbesuch bei Entzündungen nach Grannen
So war der Tierarztbesuch unvermeidbar. Ich war relativ tapfer, obwohl ich immer sehr große Angst vor der eigentlich ganz netten Tierärztin habe. Sie versucht mich immer mit Leckerchen zu bestechen, was meine Angst aber in keiner Weise mildert. Die festsitzende Beule wurde von der Tierärztin als verkapselte Granne identifiziert, entfernt und mit entzündungshemmender Salbe nachbehandelt. Eine Spritze bekam ich ebenfalls, weshalb meine Laune an dem Tag endgültig verhagelt war. Aber als Entschädigung gab es zu Hause meinen Lieblingskäse und ganz viel Streicheleinheiten.
Operative Entfernung von Grannen beim Hund
Einen Hundekollegen von mir hat es hingegen schlimmer erwischt. Er hat sich gleich mehrere Grannen im Ohr eingefangen. Danach wurde er von schlimmem Ohrenweh heimgesucht, weil die Grannen bereits Entzündungen im Ohr verursacht hatten und zudem bis tief in den Gehörgang gewandert waren. Mein Kumpel musste in Narkose gelegt und die Grannen operativ entfernt werden. Der Arme hat jetzt striktes Feld- und Wiesenverbot, bis die Grannen endlich abgemäht sind. Sein Frauchen musste eine Tierarztrechnung über mehrere hundert Euro begleichen.
Fazit
Zur Grannenzeit solltet ihr beim Gassigehen Wiesen und Felder meiden. Nach dem Spaziergang ist ausgiebiges Kämmen und Untersuchen nach Grannen angesagt. Ich drücke euch und mir die Pfoten, dass sich keine Grannen bei uns einnisten.
Bis zum nächsten Mal.
Euer Murph
Blogbeitrag erstellt von www.kleoschreibt.de